Uferwelten

Uferhecken naturnah aufwerten – und ein neuer Zugang für Menschen zur Natur schaffen

 

Nach Absprachen mit Landbesitzern und Gemeinden machten sich am 15. November 2014 um 13 00 Uhr je ein gutes halbes Dutzend Mitglieder der Trachselwalder Bienenfreunde und einige Interessierte aus der Bevölkerung ans Vorbereiten der naturnahen und bienengerechten Aufwertung von Uferhecken. Erfreulicherweise war sowohl in der Gemeinde Sumiswald wie auch in Huttwil je ein Vater mit seinen Kindern dabei.

Während sich die Knirpse ans Äste schleppen machten , Haselnüsse und farbige Herbstblätter sammelten und ab und zu Steine ins Wasser schmissen , sägten die Erwachsenen unter fachkundiger Anleitung Hasel- und Weidenstöcke zurecht, liessen aber je einen Trieb stehen.

Die vorhandenen Sträucher wie Schwarz- und Weissdorn und viele mehr wurden von Stockausschlägen und niedrigen Seitentrieben befreit. Pfaffenhütchen, junge Ahorne und Birken wurden ganz stehen gelassen. In Huttwil entfernte ein Fachmann mit Motorsäge auch hohe und dicke Sträucher bodeneben. Da durch dieses selektive Auslichten auch Trachtpflanzen stehen blieben und zudem in Sichtentfernung andere, unbearbeitete Hecken standen, war die Arbeit hinsichtlich der Trachtversorgung unbedenklich. Nach ein bis zwei Stunden war der Einsatz bereits erfolgreich beendet.

 

Im Frühjahr wird dann der nächste Schritt erfolgen:

 

In die entstandenen Lücken werden nebst anderen die Sal- und Reifweiden für die Frühversorgung der Bienen mit Pollen und die spätblühenden Lorbeer- sowie Schweizerweiden und der schwarze Holunder gepflanzt.

Obwohl die ersten Nachtfröste bereits vorkamen, entdeckten die Arbeitenden noch blühendes Geissblatt, Schafgarbe, Ringelblumen und Mohn unter den zurückgeschnittenen Weiden. Dies ist ein Hinweis, dass der Boden unter den Uferhecken – meist mit Gras bewachsen – nicht unterschätzt werden sollte. Er kann durch unzählige Blütenpflanzen, sei es ausgesät oder gesetzt, zur Bereicherung des Speisezettels der Bienen beitragen.Die Pilotprojekte in Sumiswald und Huttwil haben bereits Aufschlussreiches ergeben:

 

·      Nebst dem Hauptzweck, dem Aufwerten der Uferhecken, ergeben solche Pflegetage für Menschen,     welche sonst mit Bienen und der Natur wenig am Hut haben, einen niederschwelligen Zugang zu jener. Sie können einige Stunden draussen verbringen, bisher Ungesehenes entdecken und erst noch etwas Sinnvolles und Hilfreiches tun. Seien es nun Rentnerpaare, Jugendgruppen, Familien oder Einzelpersonen, gilt es jene auf jeden Fall weiter mit einzubinden.

 

                 ·    Eine Uferhecke zu schneiden ist kein Hexenwerk und benötigt im Winter je

                      nach Länge bloss einige wenige Stunden. Die Hecke im nächsten Frühjahr

                      durch das Stecken von geeignetenZusatzpflanzen aufzuwerten,

                      ergibt noch weniger Aufwand. Bei einigen Spaziergängen im  

                       Sommer und Herbst gibt es immer wieder Interessantes aus der Natur

                       zu beobachten und zu lernen.

 

                ·     Menschen nur durch die Presse zum Mitmachen aufzurufen, bringt wenig

                      Erfolg. Vielmehr ist zuerreichen, wenn Bekannte, Verwandte oder Nachbarn

                      persönlich angesprochen und zur Mitarbeiteingeladen werden.

 

               ·      Um 2015 wie geplant kantonsweit aktiv zu werden, braucht es eine Art

                      Schneeballeffekt. Das Thema „Uferhecken bienengerecht aufwerten“ müsste

                      bei den Weiterbildungstagen derBienenberater und bei deren

                      Grundausbildung ein fester Bestandteil des Lehrplans werden.

                       Zusätzlich müsste der VDRB durch geeignete Lock- und eventuell auch

                       sehr sanfteDruckangebote bei den einzelnen Sektionen vorstellig werden.

                       Beispielsweise indem entstehendeUnkosten einerseits grosszügig gedeckt

                       und andrerseits mitmachende Sektionen, aber eben auchnicht aktive in der

                       Bienenzeitung erwähnt würden. Eine andere Idee ist die Schaffung eines

                       Wanderpokals, welcher alljährlich für die reichhaltigste

                       Hecke weitergegeben würde.

 

Um ein Inventar an aufgewerteten Hecken zu erstellen, bitte ich um die nötigen Angaben, am liebsten auch mit Bild, an christoph_jakob@yahoo.de . Vielen Dank!