Weidenlehrpfad

 

Vorgehen bei der Errichtung eines Weidenlehrpfades

1. Initiativgruppe

Am Anfang steht eine Initiativ- oder Kerngruppe aus motivierten und ausdauernden Leuten. Idealerweise sind diese Leute gut vernetzt mit Vereinen und Behörden, wenn nein müssen sie ein solches Netzwerk aufbauen. Erfundenes Beispiel:

Mögliches Modell

2. Konzept

Die Gruppe erarbeitet ein Konzept für die Erstellung des Weidenlehrpfades. Sie kann dies von Grund auf selber tun oder das bestehende Konzept von Synergia Weidengarten übernehmen. In diesem Fall muss es überarbeitet und an den Standort angepasst werden. Ein solches Konzept muss folgende Punkte enthalten:

                                        Projektidee         

          Kommunikation                                Ausbau

     Vereinbarungen                                      Ressourcen                                       

                   Vorgehen                                  Zeitplan

                                            Budget

  • Projektidee und Ziele

Was soll wann, wo und wie aufgebaut werden?

  • Ausbaufähigkeit

Wie sieht der Betrieb/die Weiterentwicklung aus?

  • Ressourcen

Hier als Beispiel aus dem Konzept von Synergia Weidengarten:

Ein Weidenlehrpfad benötigt Land. Das Minimum sind einige Aren. Idealerweise fliesst ein Bach durch das Gelände.

Für die Erstellung braucht es Arbeitskräfte. Ebenfalls für den Unterhalt. Dies können unter Anleitung ungelernte Arbeitskräfte sein.

Idealerweise gibt es einen Ausgangspunkt (Institution, Gasthaus). Denkbar ist auch ein Anschluss an einen bestehenden Erlebnispfad.

Der Betrieb des Lehrpfades braucht Vermarktungswissen.

Wichtige Interessierte werden aus der Imkerschaft kommen. Es braucht  bereits bei der Planung und der Erstellung diesbezügliches Fachwissen.

Eine mögliche Einnahmequelle ist der Verkauf von gebrauchsfertigen Flechtruten. Um diese zu produzieren, braucht es Fachwissen  bezüglich Salix-Arten, Pflanz-, Schnitt- und Verarbeitungsvorgängen sowie ein Netzwerk von allfälligen Interessierten.

Auch der Verkauf von botanisch sicher bestimmten, bewurzelten Stecklingen bringt Einnahmen, dazu braucht es botanisch einwandfrei bestimmte Mutterpflanzen als Ausgangsmaterial.

  •  Zeitplan

Von der Bildung der Kerngruppe bis zur Eröffnung des Weidenlehrpfades dauert es  erfahrungsgemäss mindestens zwei Jahre.

  •  Budget

 Es ist mit Kosten von mehreren tausend Franken zu rechnen. Durch Eigenleistungen     kann der grössere Teil des Betrages gedeckt werden.

  • Vorgehen

 Wer genau macht wann was?

  • Vereinbarungen

 mit der Gemeinde, dem Landbesitzer, einer Institution…

  • Kommunikation

Wann wird wer durch wen wie informiert?

3. Umsetzung

Es hat sich gezeigt, dass Motivation und Ausdauer der Initiativgruppe entscheidend sind. Rückschläge gehören dazu!

Vorallem am Anfang braucht es auch unkonventionelle Ideen: Warum sich nicht nach Unterstützung umsehen? Sind Politiker allenfalls interessiert an nomineller Unterstützung? Helfen Radio- oder Fernsehen mit? Sind Spender da?

Eine wichtige Rolle spielt das Konzept: Je detaillierter und ausführlicher, umso hilfreicher ist es.

Ganz wichtig ist das Einbinden aller Beteiligten und eine transparente und offensive Informationspolitik.

4. Konkrete Arbeiten

Gelände vor der Pflanzung

Auf dem vorgesehenen Gelände müssen allenfalls Weiden, Sträucher und Bäume entfernt werden. Aus bestehenden Weiden können Kopfweiden oder Plantagen gebildet und im Lehrpfad integriert werden.

  • Allenfalls muss ein einfacher Gehweg angelegt und eventuell mit Holzschnitzeln oder Kies belegt werden.
  • Ein exakter Pflanzplan muss erstellt und die zu setzenden Weiden unverwechselbar markiert werden.
  • Die Weiden müssen botanisch einwandfrei bestimmt sein. Dies ist bei in Gärtnereien oder Baumschulen erhältlichen Pflanzen nicht unbedingt sichergestellt. Bei wissenschaftlich geleiteten botanischen Gärten oder bei Synergia Weidengarten müssen Stecklinge geholt werden.
  • Stecklinge sind noch nicht besonders attraktiv. Mit Vorteil werden sie in grossen Töpfen oder Containern angezogen und erst ein oder zwei Jahre später als Büsche oder kleine Bäume in den Weidenlehrpfad eingepflanzt.
  • Die einzelnen Pflanzen müssen wetterfest angeschrieben werden.
  • Eine Eröffnungsfeier muss durchgeführt werden.
  • Der Weidenlehrpfad muss unterhalten werden. In den ersten Jahren besteht dies hauptsächlich aus Kontrolle der Bescfhriftungen und Führungen, später kommen Schnittarbeiten dazu.
  • Um die Nachhaltigkeit zu wahren, sind Kurse und Events im Weidenlehrpfad zu organisieren (Schnittarbeiten, Aufbereitung der Flechtruten, Korben, Herstellung von Farben, Herstellung von Medikamenten, Bau von Weidenhütten, Sagen und Mythen, Lesungen im Weidenhain, Hochzeiten und Taufen, Feste usw.)