Die Weide

Die Weide (Salix)

Anders als die meisten Blütenpflanzen ist die Weide zweihäusig. Das bedeutet, dass männliche und weibliche Blütenteile nicht auf der selben Pflanze wachsen, sondern dass es weibliche und männliche Exemplare gibt. Die beliebten Weidenkätzchen sind die noch nicht reifen männlichen Blüten. Die weiblichen sind in der Regel weniger auffallend und eher grünlich, bilden aber ebenfalls viel Nektar. Durch die Zweihäusigkeit entstehen zu den etwa dreissig einheimischen Weidenarten ständig neue Mischlinge, was die Artbestimmung sehr schwierig macht.

Weibliche Blüten
Männliche Blüten

Die Weiden gehören zu den wenigen Pflanzen, welche bereits im zeitigen Frühjahr ein Massenangebot an Blütenstaub und Nektar aufweisen.

Bereits anfangs März blühen die Arten Salweide (s. caprea), Reifweide (s. daphnoides) und Hanfweide (s. viminalis). Im April folgen die Mandelweide (s. triandra), die Dotterweide (s. vitellina) und die Drachenweide (s. secca). Im Mai blühen die Silberweide (s. alba) und die Purpurweide (s. purpurea). Den Abschluss der Blütezeit bilden im Juni die Schwarzweide (s. nigricans) und die Lorbeerweide (s. pentandra). Diese Daten sind Richtwerte für einen Standort von 800 m.ü.M., anderswo können sie zeitlich verschoben blühen.

Reifweide, (s. daphnoides), männl., als Busch

 Weiden wachsen mehrheitlich als buschiger Strauch. Sie können von Mensche aber         auch als grosser Einzelbaum, als Kopfweide oder in Plantagen gezogen werden. Die Kriechweide (s. repens) wird nur einige wenige Zentimeter hoch, während es die Silberweide (s. alba) auf über 20 Meter bringen kann. 

Vermehrung  und Schnitt

Die meisten Weidenarten lassen sich durch Stecklinge ohne Schwierigkeiten vermehren, bei der Salweide (s. caprea) ist dies schwieriger. Einige Arten, etwa die Hanfweide, können alle Jahre geschnitten werden, andere, zum Beispiel die Reifweide lieben dies gar nicht.

Diese Hanfweide (s. viminalis) ist ungefähr 20 Jahre alt. Sie wird jeden Winter geschnitten. Ein Kopf liefert jährlich ein Bündel Flechtruten. Einige davon sind über drei Meter lang und am gröberen Ende etwa zwei cm dick, andere sind kürzer und dünner. Von diesem Bündel kann ein Kartoffel- oder Holzkorb           geflochten werden.